Während die Landeshauptstadt Düsseldorf dem Verein Radregion Rheinland ab 2024 beitritt, will die vermeintliche Fahrradhauptstadt Bonn zum selben Zeitpunkt aussteigen. Das sieht zumindest ein Änderungsantrag der grün-linken Bonner Ratskoalition vor, der bereits im Ausschuss für Europa, Internationales, Wissenschaft, Wirtschaft und Arbeit am 2. März gegen die CDU beschlossen wurde und letztendlich im Rat am 23. März 2023 entschieden werden soll.

„Das ist einfach unglaublich, ein Bärendienst für den Radverkehr in Bonn und eine Missachtung des Radentscheids“, ärgert sich der CDU-Ratsfraktionsvorsitzende Guido Déus MdL. „Wegen 25.000 Euro Mehrkosten im Jahr riskiert die Koalition aus Grünen, SPD, Linke und Volt gegen den Vorschlag der Verwaltung und wider besseres Wissen den Ausstieg aus einem bewährten Erfolgsmodell. Aus dem mit über 50 Millionen Euro ausgestatteten Bonner Klimaplan wären diese Mehraufwendungen doch locker zu bestreiten. Schließlich werden die Mitgliedsbeiträge auch in die Qualitätsverbesserung der Radwege investiert.“
„Während die Ratsmehrheit in Bonn einseitig den Radverkehr bevorzugt, kappt sie an den Stadtgrenzen die Verbindungen,“ so Déus weiter. „Das ist Kirchturmpolitik und mal wieder ein Beispiel für die miserable Zusammenarbeit der Stadt mit der Bonn umgebenden Region.“
Déus appelliert an die Stadtratsmitglieder, die guten Argumente für den Verbleib im Verein Radregion Rheinland zu würdigen, und in der Ratssitzung am 23. März die Beitragserhöhung zu akzeptieren und sich gegen den Ausstieg auszusprechen.